摘要: |
Betonzusatzmittel muessen fuer die Bewehrung korrosionsunschaedlich sein.Dies wird durch einen in den Richtlinien fuer die Zulassungspruefungen definierten Versuch ueberprueft. Dabei wird ausschliesslich untersucht, ob das Mittel die anodische, das heisst die abtragende Korrosion der Bewehrung foerdert. Diese Pruefung reicht aus fuer Bewehrungen, welche gegenueber kathodischer Korrosion unempfindlich sind. Bei hochfesten Spannstaehlen kann jedoch die mit Wasserstoffentwicklung verbundene kathodische Reaktion Risskorrosion ausloesen. Den meisten Schadenfaellen an Spannstaehlen liegt dieser Korrosionsmechanismus zu Grunde. Betonzusatzmittel fuer den Spannbetonbau sollten daher unter dem Gesichtspunkt geprueft werden, ob sie das Eindringen des Wasserstoffs in den Stahl foerdern, das heisst als Wasserstoffpromotor wirken. Fuer die elektrochemische Pruefung wird eine Messzelle vorgeschlagen, welche aus zwei Kammern besteht, die durch ein Stahlblech getrennt sind. Auf der einen Seite befindet sich eine Zementaufschlaemmung, welche das zu pruefende Zusatzmittel enthaelt - auf der anderen Seite wird verduennte Natronlauge eingefuellt. Mittels einer Platinelektrode wird das Stahlblech bis zur Wasserstoffentwicklung polarisiert. Die durch das Stahlblech dringende Wasserstoffmenge wird durch eine zweite Platinelektrode oxidiert. Der dabei zu messende Strom ist der diffundierenden Wasserstoffmenge proportional. Er gibt Aufschluss ueber die Wirkung des Zusatzmittels als Wasserstoffpromotor. Die Versuchsbedingungen sind durch die mit Potentiostaten an den Platinelektroden eingestellten Potentiale leicht kontrollierbar beziehungsweise konstant zu halten. Als Versuchsdauer werden einheitlich 5 Minuten gewaehlt. Bei den Versuchen wurden 12 zugelassene Zusatzmittel mit Loesungen beziehungsweise Zementaufschlaemmungen verglichen, welche geringe Mengen Thiocyanat enthielten. Von dieser Substanz ist bekannt, dass sie das Entstehen wasserstoffinduzierter Spannstahlbrueche foerdert. Letztere bewirkten je nach ihrer Konzentration einen sehr deutlichen Anstieg der Stromstaerke das heisst einen entsprechend erhoehten Wasserstoffdurchtritt. Fuer alle untersuchten Zusatzmittel (Verzoegerer, Beschleuniger, Einpresshilfen) ergab sich, dass im Versuch nur sehr geringe Stromstaerken auftraten. Dasselbe Ergebnis zeigten auch Pruefloesungen mit 2g Chloridje Liter. Das Pruefverfahren erscheint gut geeignet, Stoffe der verschiedensten Art auf ihr Gefaehrdungspotential im Hinblick auf die Foerderung wasserstoffinduzierter Brueche zu untersuchen. |