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Untersucht wird die Frage, ob ein Unfalldatenspeicher (UDS) im Privat-Pkw von jungen maennlichen Fahrern praeventiv zu einem disziplinierteren und vorsichtigeren Fahren fuehrt. Aus dem Zentralen Fahrzeugregister des Kraftfahrt-Bundesamtes wird eine nach Alter und Wohnsitz des Halters sowie Alter und Leistung des Pkw geschichtete Zufallsstichprobe von Haltern privater Pkw aus sechs Bundeslaendern gezogen. Ein Teil der Stichprobe wird postalisch um Teilnahme gebeten, ein anderer Teil dient als "stille" Kontrollgruppe S. Bei einer Teilnahmequote von 16 Prozent werden die einwilligenden Personen schichtengerecht auf zwei Gruppen verteilt: Die Personen der Experimentalgruppe E bekommen im Gegensatz zu denen der Kontrollgruppe K einen UDS in ihren Pkw eingebaut. Ueber 18 Monate werden mittels Befragungen und Abfragen im Verkehrszentralregister (VZR) alle Unfaelle und geahndeten Verkehrsverstoesse erfasst (bei S nur VZR-Daten). Es stehen schliesslich 713 E-, 738 K- und 804 S-Probanden zur Verfuegung. Die Auswertung beruecksichtigt die Personen entsprechend ihrer tatsaechlichen Exposition (summiert fuer alle E- und K-Probanden: 42 Millionen Pkw-Kilometer, 2.000 Beobachtungsjahre). Durch den UDS im Fahrzeug nimmt weder die Haeufigkeit von Unfaellen signifikant ab, noch die Hoehe des Sachschadens, noch die Haeufigkeit registrierter Verkehrsverstoesse. Auch eine Eingrenzung auf erhebliche Unfaelle mit einer Mitschuld des Fahrers sowie auf erhebliche Verkehrsverstoesse im fliessenden Verkehr bringt kein anderes Resultat. Kontrolliert werden moegliche Einfluesse auf das Ergebnis durch unter anderem Ausfallzeiten, die Expositionsgroessen, Gewoehnungseffekte und Unterschiede in der Art der Fahrzeugnutzung. Eine Teststaerke-Analyse ergibt, dass die erwartete mindestens 14-prozentige Reduktion der "Verkehrsauffaelligkeit" unter vorliegenden Bedingungen (Zielgruppe, Fahrzeugeinsatz) mit einiger Sicherheit ausgeschlossen werden muss, eine beispielsweise nur 5-prozentige Reduktion dagegen nicht. |