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Der Qualität von feinen Gesteinskörnungen (< 2 mm) im Anwendungsbereich Asphalt wird lediglich eine untergeordnete Bedeutung zugewiesen, eine Prüfung erfolgt derzeit nur über das Methylenblau(MBF)- sowie das Sandäquivalent(SE(10))-Verfahren. Für beide Verfahren könnten in absehbarer Zeit auf europäischer Ebene Kategorien definiert werden, denen auf nationaler Ebene Qualitäten zugeordnet werden müssen. Daher wurden das MBF- und das SE(10)-Verfahren sowie alternativ das Schüttelabriebverfahren im Rahmen des Forschungsprojekts „Qualifine" hinsichtlich ihrer Aussagekraft evaluiert. Dazu wurden sowohl definierte künstliche als auch 35 natürliche Mineralgemenge herangezogen und im Hinblick auf mineralogische Zusammenhänge ausgewertet. Ergänzend wurden Datensammlungen aus Deutschland zur Prüfung der Wasserempfindlichkeit feiner Gesteinskörnungen für Asphalt ausgewertet, um die Forschungsergebnisse zu prüfen. Die Daten konnten die Forschungsergebnisse bestätigen und erweitern. Demnach hat sich das SE(10)-Verfahren als ungeeignet erwiesen, weil es nicht sensitiv gegenüber hohen Anteilen quellbarer Tonminerale ist. Der MBF-Versuch weist zumindest im niedrigeren Wertebereich (< 10 [g/kg]) eine unbefriedigende Wertespreizung und Differenzierbarkeit natürlicher Materialien auf. Dies trifft in gleichem Maß auf die Beurteilung der Wasserempfindlichkeit Ws gemäß DIN EN 1744-4 zu. Der Schüttelabrieb stellt hingegen wegen seines Performance-Charakters sowie einer guten Differenzierbarkeit der untersuchten Materialien den geeignetsten Versuch zur Bewertung der Qualität von feinen Gesteinskörnungen dar. Dem wird dahin gehend Rechnung getragen, dass der Schüttelabrieb am Sand, aber auch am Füller in den TL-Gestein-StB implementiert wird und umgekehrt weder MBF- noch SE(1O)-Werte ermittelt werden müssen. Hinsichtlich Anforderungswerten besteht in Deutschland bundesweit noch kein Konsens, eine im Anhang A der TL-Gestein-StB angeführte Tabelle mit gesteinsspezifischen Wertebereichen von Schüttelabrieben kann aber als Beurteilungsgrundlage zur Einschätzung der Sandqualität herangezogen werden. |