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Friedrich Tamms (1904-1980) war einer der erfolgreichsten deutschen Architekten im 20. Jahrhundert. Wie kaum ein Zweiter prägte er mit seinen Entwürfen kleiner und großer Brücken, Tankstellen und Straßenmeistereien die Architektur des Gesamtkunstwerks Autobahn. Weitgehend unbekannt sind hingegen seine im Rahmen der Neugestaltung Berlins im Dritten Reich entstandenen Entwürfe für neue Reichsministerien und weitere Projekte. Singulär sind die in den Kriegsjahren von ihm konzipierten Flaktürme in Berlin, Hamburg und Wien. 1948 übernahm Tamms in Düsseldorf das Stadtplanungsamt. Maßgeblich prägte er in verschiedenen Rollen den Aufbau der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt. Dazu gehören auch die von ihm entworfenen Rheinbrücken. Die Architekturhistoriker Jörn Düwel und Niels Gutschow gehen den spezifischen Merkmalen der Architektur von Tamms im Nationalsozialismus nach und beziehen Veröffentlichungen ein, in denen der Architekt sein Selbstverständnis kundtat. Drei Jahre nach Kriegsende übernahm Tamms in Düsseldorf das Stadtplanungsamt, 1954 wurde er Beigeordneter. Maßgeblich prägte er in verschiedenen Rollen den Aufbau der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt. Dazu gehören auch die von ihm entworfenen Rheinbrücken. Tamms gab sich in Düsseldorf Rechenschaft über sein Handeln. Die Autoren fragen nicht nur nach Kontinuitäten über den Nationalsozialismus hinaus bis in die Bundesrepublik, sondern heben den Einstellungswandel als Prozess heraus. Mühsam löste sich Tamms von vermeintlich ehernen Gewissheiten und strebte, so wie der Großteil der Profession, nach neuen „Gesetzmäßigkeiten". Grundlage des Buchs sind unter anderem viele Zitate aus den Tagebüchern Tamms. Wenngleich Friedrich Tamms hier im Mittelpunkt steht, erhellt das Buch en miniature mehrere Facetten von Architektur und Städtebau der jüngeren konfliktreichen und widersprüchlichen Geschichte Deutschlands mit vielen Bildern, Entwürfen und Skizzen. |