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Das vorliegende Forschungsprojekt nahm die Problematik der Fahreignungsbeurteilung psychotischer Patienten, die unter neuroleptischer Medikation stehen, zum Anlass, die zu dieser Beurteilung in der Regel eingesetzten psychologischen Testverfahren auf ihre Gueltigkeit an der klinischen Klientel zu ueberpruefen. Dabei sollten einerseits Testparameter mit der hoechsten prognostischen Validitaet hinsichtlich der tatsaechlichen Fahrleistung bestimmt werden, andererseits galt es, grundsaetzliche Erkenntnisse zur Fahrbewaehrung ehemals akut psychotischer Patienten zu gewinnen. Die zum Einsatz gelangte Forschungstestbatterie beinhaltete neben Aspekten der Psychomotorik (Wiener-Reaktionsgeraet), der sensumotorischen Koordinationsfaehigkeit (Wiener-Determinationsgeraet), der visuellen Wahrnehmungsfaehigkeit (Tachistoskopischer Auffassungstest fuer verkehrsgebundene Situationen), der selektiven und geteilten Aufmerksamkeit (Wiener-Reaktionsgeraet und Dual-task Aufgabe) insbesondere ausgewaehlte Persoenlichkeitsaspekte (Risikobereitschaft, Aengstlichkeit, emotionale Stabilitaet, Aggressivitaet et cetera) sowie die subjektive Befindlichkeit (Frankfurter Befindlichkeitsskala). Von biographischer Seite wurden neben Geschlecht, Alter und Bildung die Fahrpraxis, Unfaelle, Anzahl und Dauer der psychiatrischen Behandlungen sowie Medikamenten- und Alkoholkonsum erfasst. Als externes Kriterium wurde die Schulnotenbeurteilung einer einstuendigen Fahrprobe im realen Strassenverkehr durch einen Fahrlehrer herangezogen. Der Untersuchung im Zeitraum November 1989 bis Mai 1991 lagen 19 Patienten mit einer Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis zugrunde (ICD 295.3-6). Die Ergebnisse bestaetigten zunaechst eine Fuelle an empierischen Befunden zur Verkehrsbewaehrung psychotischer Patienten, die keine erhoehte Gefaerdung erkennen laesst. Lediglich zwei Probanden zeigten eine als nicht hinreichend beurteilte Fahrleistung. Die korrelationsstatistischen Befunde liessen die Relevanz der selektiven Reaktions- und Aufmerksamkeitsfaehigkeit, der sensumotorischen Koordinationsfaehigkeit und bedingt der geteilten Aufmerksamkeit erkennen, wohingegen keines der ueberprueften Persoenlichkeits-, Befindlichkeits- oder biographischen Merkmale eine statistische Bedeutsamkeit zeigte. Konsequenzen fuer das gutachterliche Vorgehen in der klinischen Praxis werden abschliessend eroertert. (A) |