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Nach den derzeit gueltigen Baubestimmungen wird bei Fugen parallel zur Tragschicht im Stahlbetonbau - von unbedeutenden Ausnahmen abgesehen - stets, also auch bei vorwiegend ruhenden Lasten volle Schubdeckung verlangt. Dies fuehrt in vielen Faellen zu konstruktiven Schwierigkeiten und vermutlich zu einer Ueberbemessung der Schubbewehrung. Im Spannbetonbau ist zwar - rauhe oder verzahnte Fuge vorausgesetzt - generell, also auch bei vorwiegend ruhenden Lasten, eine fuer beide Fugenarten unterschiedlich stark verminderte Schubdeckung erlaubt. Es liegen jedoch, insbesondere fuer hohe Schubbeanspruchung und hohe Betonfestigkeit, hierzu keine ausreichenden Versuche vor. Zur Klaerung der Frage, ob bei Fugen parallel zur Tragrichtung im Stahlbeton- und Spannbetonbau unter nicht vorwiegend ruhenden Lasten eine verminderte Schubdeckung moeglich ist, waren daher in einem ersten Versuchsabschnitt je ein Stahlbeton- und Spannbetontraeger einer Dauerschwingbelastung mit anschliessendem statischem Bruchversuch unterworfen worden. Die Schubspannung in der Fuge entsprach unter rechnerischer Gebrauchslast etwa der Schubspannungsobergrenze des Schubbereiches 2 nach DIN 1045. Die Betonieroberseite der Fertigteile, dass heisst, die Kontaktflaeche, war vor dem Erhaerten des Fertigteilbetons mit Druckluft abgeblasen worden, um die Zementschlaemme zu entfernen und die Kontaktflaeche aufzurauhen. Bei den beiden Versuchen, bei denen saubere und rauhe Kontaktflaechen vorlagen, war kein nennenswerter Einfluss der Fuge zu erkennen. Tragverhalten und Tragvermoegen waren in beiden Faellen identisch mit demjenigen vergleichbarer monolithischer Traeger. Als Fortsetzung dieser Untersuchungen soll in einem zweiten Versuchsabschnitt mit je einem Stahlbeton- und Spannbetontraeger versucht werden, einen primaeren Stegdruckbruch zu erzielen und damit die groesstmoegliche Tragfaehigkeit zu erreichen. Fortfuehrung von IDS-Nummer 702814. (A*) |