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Die derzeitigen Kenntnisse ueber die Reibungs- und Verschleissmechanismen im "Tribosystem Brueckengleitlager" erlauben keine gesicherten Aussagen ueber die zu erwartende Betriebsdauer eines Gleitlagers auf der Grundlage der derzeitigen Zulassungsversuche. Kenntnisse ueber die zu erwartende Betriebsdauer eines Gleitlagers auf der Grundlage der derzeitigen Zulassungsversuche. Kenntnisse ueber die realen temporaeren Reibungszahlen sind von erheblichem baupraktischen Interesse: - zur Optimierung von Lagerkonstruktionen, - zur Reduzierung von Lagerauswechslungen, - zur Optimierung der Wahl bestimmter Lagertypen bei bestimmten Brueckentypen. Durch in situ-Messungen an einer Spannbetonbruecke (Brohltalbruecke) und einer Verbundbruecke (Eifeltorbruecke) werden die wesentlichen Parameter des Beanspruchungskollektivs von Brueckengleitlagern im praktischen Betrieb formuliert. Die Bauwerksuntersuchungen erlauben fuer die genannten Brueckenbauwerke statistisch abgesicherte Daten ueber die - Einzelverschiebungen und Auflagerdrehwinkel, - Gleit- und Winkelgeschwindigkeiten, - Lagerlasten in der Gleitebene.Fuer die Durchfuehrung der Messaufgabe musste eine spezielle Messeinrichtung (Wegaufnehmersystem, Messwerterfassung, Messwertverarbeitung) konzipiert werden, um die zu erwartenden, sehr kleinen und hochfrequenten Lagerverschiebungen registrieren zu koennen. Gegenueber den Parametern der Zulassungsversuche ist fuer die Spannbetonbruecke - die mittlere Lagerverschiebung um 3 Groessenordnungen kleiner, - die mittlere Gleitgeschwindigkeit 2fach kleiner, - der mittlere p*v-Wert 2fach kleiner. Der Lagersummenweg infolge Temperatur betraegt rund 0,3 Prozent des gesamten Lagersummenweges. Die mittlere Lagerlast infolge Verkehr ueberschreitet rund 2,5 Prozent der Lagerlast aus Brueckeneigenlast sowohl bei der Brohltalbruecke als auch bei der Eifeltorbruecke nicht. Die Groesse der Beanspruchungsparameter fuer Zulassungsversuche beruht vorrangig auf empirischen Annahmen und versuchstechnischen Randbedingungen, die mit dem realen tribologischen System nicht uebereinstimmen. Zur Ermittlung von Reibungszahlen werden bei den Modellversuchen ausschliesslich konstante Pruefparameter verwendet. Im Tribosystem Gleitlager wirken jedoch stochastisch verteilte, dynamische Translations-, Rotations- und Vertikalbeanspruchungen koinzident. Ueberwiegend oszillierende Bewegungen koennen angenommen werden. Derzeit existieren jedoch keinerlei Anhaltspunkte ueber die Einfluesse derartiger Beanspruchungen auf die temporaeren Reibungszahlen, die Verschleissmechanismen und den temporaeren Verschleissbetrag, wodurch eine Angabe von realen Reibungszahlen im Bauwerk und der Betriebsdauer derzeit kaum moeglich ist. Die in der Praxis zu beobachtenden, sehr unterschiedlichen Lagerlebensdauern finden hierin zumindest zu einem grossen Anteil ihre Begruendung. Modifizierte Zulassungsversuche unter Beruecksichtigung der in diesem Forschungsbericht vorgestellten Versuchsergebnisse zur Klaerung derartiger baupraktischer Fragestellungen sind wuenschenswert. |