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Es sei zu früh, um loszugehen und „einen Sarg für die Globalisierung zu kaufen", sagte Kristalina Georgiewa, Direktorin des Internationalen Wäh- rungsfonds, neulich. Sie wies darauf hin, wie viel Gutes die arbeitsteilige Weltwirtschaft bisher ge- bracht habe. Aber spätestens seit dem russischen Angriff auf die Ukraine, den Wellen von wirt- schaftlichen Sanktionen und dem Abbruch diver- ser Handelsbeziehungen bläst den Befürwortern des freien Welthandels ein rauer Gegenwind ins Gesicht. Selbst US-Notenbankchef Jerome Pow- ell sagte, dass sich die Globalisierung auf jeden Fall verlangsame, wenn auch noch nicht klar sei, ob sie sich umkehren werde. Auch in der EU wird die Zukunft des Welthan- dels diskutiert. Besonders deutlich wurde der neue Tonfall beim informellen EU-Gipfel in Ver- sailles, für den Frankreichs Staatspräsident Em- manuel Macron - lange vor dem Ukraine-Krieg geplant - das Thema „Neues Wachstumsmodell für die EU" auf die Agenda gesetzt hatte. Der Krieg hat den Anliegen Macrons, für die er teils seit seiner programmatischen Rede an der Sor- bonne 2017 wirbt - strategische Souveränität der EU vor allem auf Gebieten wie Verteidigung, Nahrungsmittel- sicherheit und in wichtigen Industriesektoren - eine ungeahnte Brisanz und Unterstützung durch seine EU-Amtskollegen beschert. Was vor einigen Jahren noch als „leere Worte" oder eher franzö- sische Interessen angesehen worden sei, „ist heute ein ,Must' geworden", stellte der Präsident nach dem Gipfel fest. Zunächst habe die Pandemie den Europäern verdeutlicht, wie schnell der Nachschub mit wichtigen Materialien stocken kann, auch an sol- chen, die für die Gesundheitsversorgung wichtig sind. Der Weg aus der Covid-Krise sei etwa durch den Halbleitermangel behindert worden und der Ukraine-Krieg zeige jetzt, „wie sehr auch unsere Nahrungsmittel, unsere Energie und unsere Verteidigung Themen unserer Souveränität sind." |