摘要: |
Im Rahmen des Verkehrsbeeinflussungsprogramms des Bundesministeriums fuer Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), das von 2004 bis 2007 reicht, wird der Bestand an Verkehrsbeeinflussungsanlagen weiter ausgebaut. Verkehrsbeeinflussungsanlagen haben als zentrale Systemkomponente je Bundesland eine Verkehrsrechnerzentrale (VRZ) (Ausnahme Bayern und Nordrhein-Westfalen (NRW) mit je zwei VRZ). Den jeweiligen VRZ sind Unterzentralen (UZ) als Verkehrsdaten erfassende und steuernde Zentralen nachgeordnet. Die bisherige Vorgehensweise, Software fuer VRZ/UZ mit bundeseinheitlichen Nutzungsrechten in den Laendern erstellen und dezentral pflegen zu lassen und die gleichzeitig geforderte Mehrfachnutzung dieser Software, der Austausch von Zusatzmoduln und Erweiterungen zwischen den Laendern sowie der kontinuierliche Ausbau der Anwendersoftware hat sich als nicht realisierbar gezeigt. Im Rahmen des Bund-/Laenderarbeitskreises VRZ (AK VRZ) wird daher zurzeit die Erstellung einer bundesweit einheitlichen Software fuer VRZ und UZ betreut. Damit soll die bisher erfolgte Mehrfacherstellung vermieden und dem Bund Kosten erspart werden. Erste lauffaehige Teile der Software wurden schon fertig gestellt (Kernsystem, Archiv, Protokolle und Auswertungen). Diese Software wird zukuenftig die Basis fuer alle VRZ/UZ-Entwicklungen der Laender sein. Das System ist modular aufgebaut und besteht aus einzelnen Softwareapplikationen mit eindeutig definierten Schnittstellen zu dem zentralen Datenverteiler. Die so konzipierte Systemarchitektur erlaubt, dass Ausschreibungsunterlagen und einzelne Softwarebausteine fuer VRZ/UZ in mehreren Bundeslaendern von verschiedenen Auftragnehmern erstellt und zu einem Gesamtsystem integriert werden koennen. Um zu gewaehrleisten, dass dieses koordiniert erfolgt, muessen die Informationen ueber verfuegbare Dokumentationen, Softwarebausteine, Konfigurationsbereiche (insbesondere Datenmodelle) und laufende Projekte an zentraler Stelle verfuegbar sein. Ohne solch eine "Zentrale Informations- und Dokumentationsstelle fuer Verkehrsrechnerzentralen des Bundes" (ZID) ist die Mehrfachnutzung von Software in verschiedenen Laendern, wie die Vergangenheit gezeigt hat, nicht realistisch. Das Konzept fuer eine solche ZID wurde im Forschungsvorhaben FA 3.387 (Erarbeitung eines Konzepts zur Koordinierung der (Weiter-) Entwicklung von bundeseinheitlichen Verkehrsrechnerzentralen) entwickelt und in einer anschliessenden Pilotphase erprobt. Die bundesweit einheitliche Standard-Software fuer Verkehrsrechnerzentralen und Unterzentralen steht zukuenftig allen Laendern zur freien Verfuegung. Nach Erstellung einer landesspezifischen Konfiguration kann die Software zur Verkehrsbeeinflussung in entsprechenden Verkehrsrechnerzentralen und/oder Unterzentralen eingesetzt werden. Jedes Bundesland wird zudem noch bestehende Softwareeinheiten anpassen oder neue Softwareeinheiten von frei ausgewaehlten Herstellern realisieren lassen koennen. Wesentliche Softwareeinheiten, die fuer eine konkrete Verkehrsbeeinflussung benoetigt werden und bisher noch nicht spezifiziert wurden, sind die Steuerungsmodelle fuer Netzbeeinflussung, Streckenbeeinflussung et cetera. Damit zukuenftig die nach den Vorgaben des BLAK-VRZ entwickelte Software auch als Standard weiter Bestand hat, ist eine Koordinierung der Weiterentwicklungen in den einzelnen Bundeslaendern durch den BLAK-VRZ und die Einrichtung und der dauerhafte Betrieb der zentralen Informations- und Dokumentationsstelle des Bundes zwingende Voraussetzung. |