摘要: |
Die unter laborexperimentellen Bedingungen gewonnenen Ergebnisse im vorausgegangenen Projekt 8935/2 (IDS-Nummer 704845) "Kenngroessen subjektiver Sicherheitsbewertung bei Baumalleen" haben deutlich den Einfluss der Fahrbahnmarkierung sowohl auf die Einschaetzung der Gefaehrlichkeit als auch auf die Bereitschaft, die Geschwindigkeit zu verringern, gezeigt. Strecken mit einem einzigen Gestaltungselement (zum Beispiel Randlinie) werden erheblich sicherer eingeschaetzt als Strecken mit mehreren Gestaltungselementen (zum Beispiel Rand- und Mittellinie). Ferner wird fuer Strecken mit nur einem Ausstattungsmerkmal eine groessere Bereitschaft geaeussert, langsamer zu fahren, als fuer ueppig markierte Strecken. Ziel dieses Projektes war die Validierung des experimentalpsychologischen Vorgehens. Hierzu wurde die Annahme geprueft, dass auf Streckenabschnitten mit wenigen Ausstattungsmerkmalen (zum Beispiel Randlinie) im Durchschnitt langsamer gefahren wird als auf Streckenabschnitten mit mehreren Ausstattungsmerkmalen (zum Beispiel Randlinie und Mittellinie). Das Projekt gliederte sich in drei Phasen: (1) Wiederholung des Experiments aus Projekt 2.8935/2; (2) Erstellung eines Datensatzes auf der Grundlage der videometrischen Aufzeichnung des Fahrverhaltens von 44 Personen im BASt-Projekt 2.94432 F1 "Durchfuehrung von Datenerhebungen zur Bewertung von Sicherheitsmassnahmen in Baumalleen" (IDS-Nummer 704864) und (3) Verknuepfung der Datensaetze beider Projekte. Die Daten aus Phase (1) und (2) stammen von denselben Versuchspersonen. Die Ergebnisse der laborexperimentellen Untersuchung aus Projekt 8935/2 konnten in diesem Projekt repliziert werden. Entgegen unserer Erwartung stimmen diese Ergebnisse nicht mit den Verhaeltnissen in der realen Situation ueberein. Regressionsanalysen ergeben keinen Effekt der Markierungsvariante auf die Durchschnittsgeschwindigkeit ausgewaehlter Streckenabschnitte. Es ist die zulaessige Hoechstgeschwindigkeit, die den groessten Anteil an Varianz aufklaert. Trotz dieses Ergebnisses kann keineswegs von einem Fehlschlag der experimentellen Methode ausgegangen werden. So lag in der Fahrverhaltensstudie eine Konfundierung von zulaessiger Hoechstgeschwindigkeit, Markierungsvariante und Streckentyp vor. Fuer mehr als die Haelfte der Strecken, die sowohl mit einer Randlinie als auch mit einer Mittellinie ausgestattet sind, besteht eine zulaessige Hoechstgeschwindigkeit von 100 km/h. Auf geraden Strecken sind wesentlich haeufiger als in Kurvenabschnitten 80 km/h oder 100 km/h zugelassen. Auf den Geraden, die nur mit einer Randlinie ausgestattet sind, besteht eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h. Dagegen betraegt die zulaessige Hoechstgeschwindigkeit auf den Geraden, die sowohl mit einer Randlinie als auch mit einer Mittellinie markiert sind, 100 km/h. Ein Effekt der Markierungsvariante auf die Geschwindigkeit ist nur dann zu erwarten, wenn die zugelassene Hoechstgeschwindigkeit in Feldstudien konstant gehalten wird. |