SOZIALES UMFELD UND FAHRVERHALTEN JUNGER FAHRER
项目名称: SOZIALES UMFELD UND FAHRVERHALTEN JUNGER FAHRER
摘要: Etwa die Haelfte aller Fahrten, die nachts und an Wochenenden von 18-24jaehrigen durchgefuehrt werden, geschehen in Begleitung von Beifahrern. Damit sind junge Frauen und Maenner nicht nur sehr haeufig nachts unterwegs, sowohl werktags wie am Wochenende, sondern sie sind dies in der Haelfte der Faelle auch in Begleitung anderer. Die Untersuchung des Alkoholkonsums ueber die Nationale Verzehrstudie erbringt, dass im Altersbereich zwischen 18 und 24 Jahren der Alkoholverbrauch im Mittel deutlich ansteigt, sowohl fuer Maenner wie fuer Frauen. Zum Erlernen des Fahrens kommt damit das Erlernen des Trinkens hinzu. Nimmt man hinzu, dass in diesem Altersbereich der Alkohol sehr haeufig nachts und ausser Haus getrunken wird, wird deutlich, wie stark die jungen Fahrer dem Trink-Fahr-Konflikt ausgesetzt sind. Die sozialen Kontrollmechanismen, die aeltere Fahrer daran hindern koennen, mit Beifahrern alkoholisiert zu fahren, scheinen bei jungen Fahrern nicht in diesem Masse ausgepraegt zu sein. Dies gilt im Umkehrschluss auch fuer die jungen Beifahrer. Die Risikoanalyse erbringt, dass Beifahrer im allgemeinen das Unfallrisiko verringern. Dieser generelle Effekt gilt nicht fuer junge Fahrerinnen und Fahrer. Fuer sie zeigt sich kein bedeutsamer Unterschied in den Unfallrisiken in Abhaengigkeit von der Besetzung. Bei Alkoholfahrten ab 0,8 Promille Blualkoholkonzentration (BAK) kehrt sich der protektive Beifahrereffekt um: die Fahrt mit einem Beifahrer ist unter diesen Bedingungen um das 2,5fache gefaehrlicher als die Alleinfahrt. Beobachtungsstudien an Kreuzungen, die Analyse von Geschwindigkeitsuebertretungen und die experimentelle Ueberpruefung des Beifahrereffekts weisen in die gleiche Richtung wie die Unfallanalysen: Beifahrer fuehren regelhaft dazu, dass weniger schnell gefahren wird. Beifahrer wirken damit indirekt auf die Fahrsicherheit, indem sie die Aufmerksamkeit des Fahrers von der Fahraufgabe anziehen. Der Fahrer kompensiert dies reaktiv durch eine Erleichterung seiner Fahraufgabe, vor allem durch eine Verringerung der Geschwindigkeit. Damit setzt das Wirken des Beifahrereffekts voraus, dass die Anforderungen aus der Fahraufgabe genuegend reduzierbar sind. Dies duerfte nicht in hohen Beanspruchungssituationen moeglich sein, wie es etwa bei starkem Stadtverkehr der Fall ist. Zum andern duerfte diese Kompensation umso schlechter moeglich sein, je hoeher grundsaetzlich die Schwierigkeit der Fahraufgabe ist. Dies trifft in besonderer Weise auf die jungen Fahrer zu, die durch das Autofahren noch stark gefordert sind. Weiter setzt der Beifahrereffekt voraus, dass die Bereitschaft zur Kompensation ueberhaupt gegeben ist. Diese duerfte umso hoeher sein, je vorsichtiger ein Fahrer sich sowieso im Verkehr bewegt. Daraus wird erklaerlich, dass der Beifahrereffekt in besonderer Weise bei Frauen und bei aelteren Fahrern auftritt. Beide Faktoren spielen wahrscheinlich fuer den Effekt des Alkohols eine Rolle: Bei BAK ueber 0,8 Promille wird die Fahraufgabe in der Regel recht schwierig. Hinzu kommt, dass die Bereitschaft zur Kompensation unter Alkohol nachlaesst ("Enthemmung"). Entsprechend ist das Unfallrisiko unter Alkohol mit einem Beifahrer deutlich erhoeht. Es ist in der praeventiven Arbeit darauf hinzuwirken, dass der Fahrer ueber diese Systematik aufgeklaert wird und von sich aus nur den Kontakt sucht, wenn Aufmerksamkeitsreserven frei sind und wenn er Moeglichkeiten zur Kompensation durch Veraenderungen des Fahrstils sieht. Es muss auch dafuer gesorgt werden, das Beifahrer die Auswirkungen von Kommunikation auf die Fahrsicherheit kennenlernt und sein Verhalten entsprechend darauf einstellt. Die Sicherheitsarbeit im Bereich der jungen Fahrer ist auf deren soziales Umfeld auszudehnen. Jugendliche unter 18 Jahren, junge Menschen ohne Fuehrerschein, vor allem aber Maedchen und junge Frauen sind zu ermutigen, ihren Besorgnissen und Aengsten Ausdruck zu geben.Ihnen muessen Modelle vorgestellt werden, wie man sich in solchen Situationen verhalten kann. Andererseits sind sie darauf aufmerksam zu machen, dass sie Mitverantwortung uebernehmen, wenn sie die Fahrer auffordern, etwas zu "probieren" oder "mal zu zeigen". Und schliesslich sind ihnen Wege aufzuzeigen, wie sie durch Unterstuetzung des Fahrers die Fahrsicherheit erhoehen koennen.
资金: 0.00
资助组织: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
项目负责人: Vollrath, M;REISS, J;KAZENWADEL, J;Braun, P;KRUEGER, H -
执行机构: UNIVERSITAET WUERZBURG, PSYCHOLOGISCHES INSTITUT (UNIVERSITY OF WUERZBURG, INSTITUTE FOR PSYCHOLOGY)
开始时间: 19891115
实际结束时间: 19960000
主题领域: Operations and Traffic Management;Safety and Human Factors;I83: Accidents and the Human Factor
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