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Seit mehr als zwei Jahren sieht sich der öffentliche Verkehr Einflüssen ausgesetzt, die man als „Groß-Experi-ment" bezeichnen könnte: Zunächst hatte Corona für einen massiven Rückgang der Nutzungszahlen gesorgt, teils wegen der spezifischen als Vorsorgemaßnahme eingeführten Auflagen, noch mehr aber wegen der subjektiv gefühlten Gesundheitsgefährdung, die Mobilität auf vergleichsweise engem Raum bedeuten könnte.Und nun die Kehrtwende mit dem 9-Euro-Ticket? Die Einschätzungen dazu sind kontrovers. Der Begeisterung auf der einen Seite angesichts von fast 40 Millionen verkauften Tickets schlägt auf der anderen Seite viel Skepsis entgegen, vor allem weil abzuwarten bleibt, welche Wirkungen die 2,5 Milliarden-Maßnahme tatsächlich generiert. Festzustehen scheint jetzt schon, dass sie vor allem zusätzliche Verkehre erzeugt hat - und dabei insbesondere Freizeitverkehre. Dies aber als Negativ-Effekt zu verbuchen, wäre unangemessen. Vielmehr zeigt sich, dass Menschen gerne unterwegs sind, und dank 9-Euro-Ticket tun sie das mit einem umweltfreundlichen Verkehrsmittel. Dessen ungeachtet haben die Kritiker wohl Recht mit ihren Erwartungen, dass die Auswirkungen, die einen Beitrag zur Mobilitätswende darstellen, nur schwach bleiben und die erhoffte Verlagerung vom Auto zum öffentlichen Verkehr nur marginal zustande kommen wird. |