VERGLEICHSUNTERSUCHUNGEN ZUM "WEISSEN NETZ" MIT EINGESCHRAENKTEM WINTERDIENST
项目名称: VERGLEICHSUNTERSUCHUNGEN ZUM "WEISSEN NETZ" MIT EINGESCHRAENKTEM WINTERDIENST
摘要: Aus Gruenden des Umweltschutzes fuehren die Strassenbauverwaltungen seit einiger Zeit auf einem geringen Teil der Ausserortsstrassen ("Weisse Netze") einen eingeschraenkten Winterdienst durch, bei dem in der Regel statt Salz Splitt oder gar nicht gestreut wird. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurde untersucht, wie sich beide Varianten des eingeschraenkten Winterdienstes auf die Verkehrssicherheit und die Wirtschaftlichkeit auswirken. Hierfuer wurden an sieben repraesentativen Strecken in Bayern (Splittstreuung) und Hessen (reine Raeumung) im Winter umfangreiche Geschwindigkeitsmessungen, Verkehrszaehlungen und Beobachtungen zu Fahrbahnzustand und Fahrverhalten durchgefuehrt. Das Fahrverhalten wurde analysiert und ueber fahrdynamische Berechnungen das potentielle Unfallrisiko bewertet. Parallel dazu wurde die Winterdienst-Praxis auf den Strecken analysiert und die Verkehrsunfaelle praktisch aller hessischen und bayerischen weissen Strecken (etwa 800 Kilometer) fuer vier Winterperioden eingehend ausgewertet. Die weissen Strecken werden an Tagen mit winterlicher Witterung von einem grossen Teil der Autofahrer gemieden, bis zu 50 Prozent weichen auf andere Strecken aus. Der verbliebene Teil der Fahrer passt sich nur sehr ungenuegend an die Fahrbahnverhaeltnisse an, so dass sich bereits auf schneeglatter Fahrbahn (also vor dem Winterdienst-Einsatz) ein erhoehtes Risiko im Vergleich zum normalen Winterdienst ergibt. Hinzu kommt die schlechtere Wirksamkeit des streusalzlosen Winterdienstes: waehrend die Salzstreuung sofort und dauerhaft einen erheblichen Sicherheitsgewinn (bis auf das Niveau der nicht-winterlichen Fahrbahn) erreicht, bewirkt die Splittstreuung zwar ebenfalls einen merkbaren Sicherheitsgewinn, jedoch liegt die Unfallrate nach der Streuung immer noch dreimal so hoch wie nach der Salzstreuung und nimmt in der Folge wieder zu. Noch unguenstiger ist das Raeumen ohne Streuen, bei dem das Unfallrisiko nach dem Einsatz bereits hoeher liegt als vorher und danach ebenfalls weiter ansteigt. Als besonders problematisch erweisen sich die Zwischenzustaende, die sich auf den weissen Strecken nach erfolgter Raeumung/Splittstreuung im Laufe der Zeit unter dem Einfluss des Verkehrs und der Witterung bilden; sie sind meist sehr inhomogen ueber die Fahrbahn verteilt, so dass sie fuer den Kraftfahrer schwer einzuschaetzen sind, und halten haeufig sehr lange an. Es konnte nachgewiesen werden, dass gerade bei solchen Uebergangszustaenden erheblich zu riskant gefahren wird und dass sich dies in allmaehlich wieder ansteigenden Unfallraten niederschlaegt. In der Gesamtbilanz des eingeschraenkten Winterdienstes zeigt sich sowohl in Bayern als auch in Hessen ein erheblicher Anstieg der Unfallrate auf den weissen Strecken. Durch die starke Verkehrsverlagerung auf andere Strecken ist der Anstieg der absoluten Unfallzahlen auf den weissen Strecken nicht entsprechend deutlich, bei Einbeziehung des verlagerten Verkehrs in die Bilanz ergibt sich jedoch bereits bei vorsichtiger Schaetzung eine Zunahme der Unfaelle um 55 bis 63 Prozent, mit jeweils deutlicher Zunahme der Personenschaeden. Auch bei Gegenueberstellung der verkehrlich-betrieblichen Kosten und Nutzen (Winterdienst-Kosten, Unfallkosten, Zeitkosten und Kraftstoffkosten) des eingeschraenkten Winterdienstes zeigt sich eine deutlich negative Gesamtbilanz im Vergleich zum normalen Winterdienst. Bezogen auf einen Kilometer Strecke und eine Winterperiode betragen die Mehrkosten in Hessen 3.600 DM, in Bayern 18.500 DM. Die fuer die Salzeinsparung in Kauf genommenen negativen Auswirkungen sind dabei erheblich: pro 100 Tonnen Salzeinsparung beispielsweise 3 beziehungsweise 0,25 zusaetzliche Personenschaeden oder 106.000 Liter beziehungsweise 11.000 Liter Kraftstoff-Mehrverbrauch. Der eingeschraenkte Winterdienst ist damit auf Ausserortsstrassen keine beziehungsweise generelle Alternative zum Winterdienst mit Streusalz. Auf einem sehr geringen Teil des Netzes ist jedoch ein eingeschraenkter Winterdienst moeglich, wenn die Streckenauswahl restriktiver erfolgt und der eingeschraenkte Winterdienst differenzierter durchgefuehrt wird als bisher.
资金: 0.00
资助组织: BUNDESMINISTER FUER VERKEHR (FEDERAL MINISTER OF TRANSPORT)
项目负责人: LEVIN, C;Hanke, H;Durth, W
执行机构: TECHNISCHE HOCHSCHULE DARMSTADT, FACHBEREICH STRASSENENTWURF UND STRASSENBETRIEB (TECHNICAL UNIVERSITY OF DARMSTADT, DEPARTMENT OF ROAD DESIGN AND ROAD TRAFFIC)
开始时间: 19851000
实际结束时间: 19880400
主题领域: Safety and Human Factors;I62: Winter Maintenance
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